Von Keilschrift zu Unicode: Interaktiver, zertifizierter Onlinekurs zur Schriftgeschichte
Dieser umfassende Onlinekurs führt Sie mit interaktiven Übungen, quellenbasierten Fallstudien und praxisnahen Digital-Workflows vom Ursprung der Keilschrift bis zur modernen Unicode-Standardisierung, begleitet von tutorieller Unterstützung, überprüfbaren Lernfortschritten und einem anerkannten Abschlusszertifikat.
Über den Kursanbieter
Unser interdisziplinäres Team aus Paläographie, Informatik und Didaktik entwickelt evidenzbasierte Onlineformate, pflegt Partnerschaften mit Archiven und Universitäten und verbindet Forschung mit praxisnahen Skills, damit Lernende fundiert, flexibel und zertifiziert in die Schriftgeschichte einsteigen können.
Kursüberblick und individuelle Lernpfade
In einer klar strukturierten Lernumgebung wählen Sie flexible Pfade nach Vorwissen und Zielen, verbinden Theorie mit Praxis in kurzen Sprints, nutzen Lernstandsanzeigen und erhalten kontinuierliches Feedback, sodass Sie nachweisbar Kompetenzen aufbauen und zielgerichtet auf Prüfungen hinarbeiten.
Anfänge der Schrift: Zählmarken, Listen, Keilschrift
Wir untersuchen, wie ökonomische Verwaltung, Tonmarken und Piktogramme zur Keilschrift führten, betrachten Materialität, Schreibwerkzeuge und soziale Kontexte und rekonstruieren anhand realer Tontafeln, warum Schrift als Technologie entstand und wie sie Wissen, Macht und Handel strukturierte.
Von Tokens zu Tontafeln: Verwaltung als Innovationsmotor
Anhand archäologischer Funde verfolgen wir, wie Zählsteine und Umschlagtafeln in systematische Aufzeichnungen überführten, zeigen Übergänge von Piktogrammen zu abstrakteren Zeichen und erklären, weshalb standardisierte Listen, Maße und Siegel für komplexe Stadtökonomien unverzichtbar wurden.
Keilschrift lesen lernen: Zeichenwerte und Silbenstrukturen
Sie üben die Unterscheidung von Logogrammen, Silbenzeichen und Determinativen, lernen kontextbezogene Werte zu bestimmen und stabile Lesewege zu entwickeln, inklusive Strategien gegen Mehrdeutigkeit, Varianz über Epochen hinweg und praktischem Umgang mit typischen Beschädigungen an Tontafeln.
Fallstudie: Ur-III-Verträge und Alltagswirtschaft
Wir analysieren kurze Verwaltungsnotizen und Verträge, annotieren Waren, Personennamen und Mengen, verknüpfen sie mit sekundärer Literatur und visualisieren Netzwerke, um die sozialen Funktionen der Schrift greifbar zu machen und Ihre Fähigkeit zur quellenkritischen Interpretation zu stärken.
Ägyptische Hieroglyphen: System, Praxis und Medien
Das ägyptische Schriftsystem verbindet Logogramme, Phonogramme und Determinative, angewendet auf Stein, Papyrus und Ostraka, wodurch religiöse, administrative und künstlerische Funktionen zusammenfließen, die im Kurs anhand realer Inschriften und praktischer Umschriftübungen nachvollzogen werden.
Zeichenklassen und Leseregeln im Überblick
Sie lernen die Rolle der Determinative, die Richtung der Leserichtung, die Kombination von Phonogrammen und Logogrammen sowie Prinzipien der ästhetischen Anordnung kennen, um Inschriften sicher zu deuten und die Bedeutung graphischer Konventionen für Sinn und Wirkung zu verstehen.
Schreibmaterialien: Papyrus, Ostraka und Stein
Wir vergleichen Werkzeuge, Tinten, Meißeltechniken und Trägereigenschaften, diskutieren Erhaltungsbedingungen und konservatorische Herausforderungen und leiten ab, wie Materialwahl Schreibpraktiken, Textlängen, Genre und soziale Zugänglichkeit beeinflusste, einschließlich Folgen für heutige Editionsstrategien.
Praxisübung: Eigene Kartusche und Umschrift
In einer geführten Übung konstruieren Sie Ihren Namen als Kartusche, wählen passende Zeichen, erstellen eine wissenschaftliche Umschrift und reflektieren, wie Lautwerte, Determinative und ästhetische Zwänge zusammenwirken, um klare Lesbarkeit und kulturelle Angemessenheit sicherzustellen.
Alphabetische Revolution: Phönizisch, Griechisch, Varianten
Wir verfolgen, wie aus phönizischen Konsonantenschriften vokalmarkierende griechische Alphabete wurden, welche Anpassungen regionale Varianten prägten und warum diese Innovation langfristig Lernaufwand, Schriftverbreitung und literarische Produktion in der Mittelmeerwelt veränderte.
Phönizische Konsonantenschrift und Matres Lectionis
Sie untersuchen Prinzipien der Abjad-Schreibung, den sporadischen Einsatz von Matres Lectionis zur Vokalstütze und die Rolle der Händlernetzwerke bei der Diffusion, um Transferprozesse und funktionale Grenzen frühalphabetischer Systeme differenziert zu verstehen.
Die griechische Vokalinnovation im Kontext
Wir analysieren die Umfunktionierung von Zeichen zu expliziten Vokalen, vergleichen regionale Buchstabenformen und Erziehungspraktiken und skizzieren, wie klarere Lautrepräsentation neue Textgattungen förderte, etwa Philosophie, Drama und Wissenschaft, die präzise Notation erfordert hatten.
Inschriften lesen: Orthographie und Dialekte
Anhand epigraphischer Beispiele trainieren Sie, dialektale Besonderheiten und orthographische Varianten zu erkennen, dokumentieren Lesarten, nutzen digitale Korpora und erstellen kommentierte Transkriptionen, die sprachliche Entwicklung sichtbar und methodisch nachvollziehbar machen.
Lateinische Schriftkultur und mittelalterliche Handschriften
Von der römischen Kapitalis über karolingische Minuskel bis zur gotischen Textura erschließen wir formale Entwicklungen, Schreibräume und Institutionen, die Bücher herstellten, und vermitteln paläographische Methoden, mit denen Sie Schreiberhände, Datierungen und Provenienzen sicher einschätzen.
Schriftsysteme Asiens: Abugidas, Han-Zeichen, Kana
Wir vergleichen aus Brahmi entwickelte Abugidas, strukturieren chinesische Zeichen nach Radikalen und Strichordnungen und zeigen die funktionale Arbeitsteilung japanischer Kana mit Kanji, um Logik, Lernstrategien und digitale Kodierung dieser Systeme praxisnah zu vermitteln.
Von Brahmi zu Devanagari: Silbenlogik und Orthographie
Sie analysieren die Grundstruktur von Abugidas, verstehen inhärente Vokale, diakritische Modifikationen und Ligaturbildung und üben Lesetechniken an realen Beispielen, unterstützt durch Vergleichstabellen und digitale Eingabehilfen für komplexe Cluster.
Chinesische Schrift: Radikale, Komponenten, Unicode-Blöcke
Wir zerlegen Zeichen in Komponenten, nutzen Radikale für Nachschlageprozesse, trainieren Strichfolgen und verknüpfen dies mit Unicode-Blöcken, um Eingabe, Sortierung und Zeichensatzprobleme zuverlässig zu meistern und OCR-Fehler gezielt zu korrigieren.
Japanisch: Hiragana, Katakana und Kanji im Zusammenspiel
Anhand Beispielsätze untersuchen wir, wie Kana Flexionsendungen und Fremdwörter markieren, während Kanji lexikalische Kerne tragen, und reflektieren didaktische Strategien, die Lesekompetenz, Wortschatzaufbau und digitale Tipppraktiken effektiv kombinieren.
Kursangebote und Pakete
Wählen Sie zwischen flexiblem Vollzugang, individuellem Mentoring oder institutionellen Lizenzen, erhalten verifizierbare Zertifikate, Support und Updates, und kombinieren passende Services, um Lernziele, Teamfortbildung oder Curriculumsintegration effizient und messbar umzusetzen.
Vollzugang mit Zertifikat
Enthält alle Module, interaktive Übungen, Datensätze, Fallstudien, Prüfungen und ein verifizierbares Abschlusszertifikat, ergänzt durch Forumssupport, regelmäßige Live-Sessions und Zugang zu neuen Inhalten, damit Sie strukturiert, flexibel und praxisorientiert lernen können.
249 €
Individuelles Mentoring und Projektfeedback
Sie erhalten drei persönliche Sprechstunden mit einer Expertin oder einem Experten, detailliertes Feedback zu Transkription, TEI-Modellierung und Visualisierung sowie Unterstützung beim Aufbau eines bewerbungsreifen Portfolios, inklusive schriftlicher Empfehlungen und Review-Runden.
249 €
Institutionelle Campus-Lizenz
Für Hochschulen, Bibliotheken oder Museen: Mehrplatzlizenz mit Dozierenden-Toolkit, LMS-Integration, Aufgabenbanken, Prüfungsvarianten, Fortschrittsberichten und Co-Branding, inklusive Onboarding-Workshop und Prioritätssupport, ideal für semesterbegleitende Kurse und Fortbildungen.
249 €
Schriftstile und historische Funktionen
Sie unterscheiden monumentale, buchschriftliche und alltagspraktische Stile, analysieren Proportionen, Strichmodulation und Tintenführung und reflektieren, wie Stilwahl Autorität, Intention und Lesbarkeit kommuniziert, insbesondere in religiösen und juristischen Kontexten.
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Diakritika, Ligaturen und Bidirektionalität
Wir erklären, wie Punkte und Vokalzeichen Ambiguität reduzieren, welche Ligaturen typografisch und semantisch sinnvoll sind und wie bidirektionaler Text in Editoren und Layoutprogrammen zuverlässig gesetzt wird, inklusive typischer Fallstricke mit gemischten Skripten.
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Manuskripte, Korane und Überlieferungskultur
An ausgewählten Handschriften zeigen wir Herstellung, Annotation, Rezitationsspuren und Gebrauch, diskutieren Kanonisierungen und Varianten und üben, Metadaten für katalogisierende Beschreibungen und digitale Editionen konsistent anzulegen.
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Buchdruck, Typografie und Normierung
Vom Holzschnitt über Gutenbergs bewegliche Lettern bis zu OpenType-Features betrachten wir Produktion, Lesekulturen und Standards, die den Übergang von Handschrift zur Massenkommunikation prägen, und erproben typografische Entscheidungen in praktischen Layoutaufgaben.
Gutenberg und die Medienrevolution
Wir analysieren die technische und ökonomische Innovation beweglicher Lettern, die Standardisierung von Formen, die Beschleunigung der Verbreitung und die Auswirkungen auf Bildung, Religion und Wissenschaft, unterstützt durch Faksimiles und drucktechnische Experimente.
Schriftklassifikation und Lesbarkeit
Sie vergleichen Antiqua, Fraktur, Grotesk und humanistische Traditionen, beurteilen Lesbarkeit anhand Mikrotypografie, Zeilenlänge und Kontrast und setzen diese Kriterien in kleinen Projekten um, um gestalterische Entscheidungen argumentiert zu treffen.
Standards: DIN, ISO und OpenType
Wir zeigen, wie Normen Zeichensätze, Kodierungen, Maße und Features strukturieren, erklären Kerning, Ligaturtabellen und Script-Tagging und demonstrieren, wie hochwertige Fonts in komplexen Schriftsystemen konsistent eingesetzt werden.
Kodierungsgeschichte: Von ASCII bis Unicode
Sie verstehen, weshalb frühe Kodierungen Mehrsprachigkeit einschränkten, wie Unicode Codepoints, Normalisierung und Eigenschaften definiert und warum dieser Standard die Grundlage globaler Kommunikation, Internationalisierung und barrierearmer Softwareentwicklung bildet.
ASCII, lokale Codepages und ihre Grenzen
Wir rekonstruieren historische Motivationen sparsamer Zeichensätze, beleuchten Konflikte zwischen Regionen, zeigen Mojibake-Effekte und vermitteln Diagnose- sowie Migrationsstrategien, um Altbestände sicher in moderne Umgebungen zu überführen.
Unicode-Architektur: Codepoints, Blöcke, Normalisierung
Sie lernen, wie Zeichen modelliert, kombiniert und verglichen werden, wann Normalisierung nötig ist, wie Kombinationszeichen funktionieren und welche Implikationen dies für Suche, Sortierung und Datenkonsistenz in mehrsprachigen Projekten hat.
Bidirektionalität, Emojis und komplexe Layouts
Wir behandeln Bidi-Regeln, Variation Selector, Emojis als moderne Piktogramme und Script-Shaping durch Engines, demonstrieren Debugging-Werkzeuge und Best Practices für Nutzeroberflächen mit rechts-nach-links- und gemischten Texten.
Digitale Edition und Paläographie-Tools
Sie erproben OCR und Handschrifterkennung, modellieren Texte mit TEI-XML, verknüpfen Metadaten und bauen Visualisierungen, um Forschungsergebnisse reproduzierbar zu dokumentieren und historische Quellen zeitgemäß zugänglich zu machen.
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An Beispielkorpora trainieren Sie Modelle, bewerten Genauigkeiten, kuratieren Ground Truth und exportieren strukturierte Ergebnisse, um Handschriften produktiv und transparent zu erschließen, inklusive rechtlicher und ethischer Überlegungen zur Datennutzung.
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Wir definieren semantische Ebenen, kodieren Varianten, Apparate und Verantwortlichkeiten, nutzen kontrollierte Vokabulare und Versionierung, damit Ihre Editionen interoperabel bleiben und in Repositorien langfristig zitierfähig archiviert werden.
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Sie erstellen interaktive Diagramme, die Verbreitung, Beziehungen und Entwicklungen sichtbar machen, kombinieren Datensätze, reflektieren Visualisierungsethik und kommunizieren Ergebnisse zielgruppenorientiert in Publikationen und Ausstellungen.
Didaktik, Feedback und Projekte
Mit schrittweisen Aufgaben, sofortigem Feedback, Peer-Review und Tutorensprechstunden verbinden wir Faktenwissen mit Anwendung, fördern kollaboratives Lernen und führen Sie zu einem abschließenden Projekt, das Methodik, Analyse und digitale Veröffentlichung verbindet.
Interaktive Übungen mit unmittelbarem Lernfeedback
Automatisierte Checks geben Ihnen gezielte Hinweise, schlagen Wiederholungen vor und verknüpfen Fehler mit passenden Ressourcen, damit Sie Wissenslücken schließen und Strategien nachhaltig verinnerlichen, ohne den roten Faden zu verlieren.
Peer-Review und wissenschaftliche Kommunikation
Sie üben konstruktives Feedback, zitieren korrekt, dokumentieren Entscheidungen transparent und lernen, Diskussionen im Forum faktenbasiert zu moderieren, wodurch Ihre Argumentations- und Kooperationskompetenzen nachweislich wachsen.
Abschlussprojekt: Mini-Edition mit Dokumentation
Sie wählen eine Quelle, erstellen Transkription, Kommentar, Metadaten und eine kurze Visualisierung, deployen online und reflektieren methodische Entscheidungen, wodurch ein greifbares Portfolio-Stück für Bewerbungen entsteht.
Provenienz, Rechte und sensible Daten
Sie lernen, Quellenherkunft zu prüfen, Lizenzen zu lesen, Restriktionen zu respektieren und Anonymisierung korrekt anzuwenden, um rechtssicher und respektvoll mit Materialien zu arbeiten, besonders bei Gemeinschaften mit besonderem Schutzbedarf.
Barrierefreie Gestaltung und Usability
Wir optimieren Kontraste, Tastaturnavigation, Alternativtexte und Transkripte, testen mit Screenreadern und berücksichtigen kognitive Last, damit Lerninhalte unabhängig von Geräten, Einschränkungen und Vorerfahrungen zugänglich bleiben.
Offene Daten, Reproduzierbarkeit und Zitation
Sie versionieren Daten, dokumentieren Workflows, vergeben stabile Identifikatoren und teilen Code, um Ergebnisse zuverlässig wiederverwendbar zu machen und wissenschaftliche Integrität in kollaborativen Projekten zu gewährleisten.
Karrierewege, Netzwerk und Anwendung
Wir zeigen konkrete Berufsfelder, verknüpfen Sie mit Mentorinnen und Mentoren, geben Bewerbungsfeedback und stellen Praxispartner vor, damit Sie das Gelernte gezielt in Kulturinstitutionen, Verlagen, EdTech oder Softwareprojekten anwenden können.